Ich bin eine Frau
Anlässlich des Internationalen Frauentages habe ich über das Frausein nachgedacht. Zuerst habe ich mich nicht getraut darüber zu schreiben, da ich keine klassische Feministin bin und mir das nötige Wissen und auch die Begriffe fehlen, um dieses fast schon politische und super sensible Thema anzusprechen. Aber ich bin eine Frau und wie sich das für mich anfühlt, möchte ich mit dir teilen. Vielleicht erreiche ich damit wenigstens eine Frau die sich durch meine Worte weniger allein, verwirrt oder unverstanden fühlt.
Wer bin ich als Frau?
Ich habe immer gedacht eines Tages kommt der Tag, an dem ich mich richtig und angekommen in meiner Rolle als Frau fühle.
Doch dieser Tag kommt einfach nicht.
Nicht falsch verstehen, ich mag mich, ich fühle mich wohl in meinem Körper und dennoch habe ich ein schwieriges Verhältnis zu stark weiblich definierten Eigenschaften und Anforderungen. Schon die Tatsache, Mutter zu sein, fühlt sich für mich einengend und freiheitsberaubend an, als wurden Eigenschaften auf die ich früher stolz war mit typischen “Frauen” Eigenschaften und Aktivitäten ersetzt, mit denen ich mich weniger identifizieren kann und möchte.
Ich bin eine Frau und so richtig weiß ich nicht, was das heißt.
Ich weiß,
wie ich NICHT sein mag als Frau,
welche Dinge ich NICHT tun möchte als Frau,
wie ich NICHT rüber kommen möchte als Frau,
welche typisch weiblichen Eigenschaften ich NICHT verkörpern möchte.
Aber wer kann und möchte ich sein als Frau?
Heute gibt es viele Menschen, die neue Rollenbilder und auch das Bild der Frau neu definieren, die sich laut für eine Veränderung in der Gesellschaft aussprechen und erklären, was es bedeuten könnte eine Frau zu sein.
Trotzdem stehe ich immer wieder zwischen Feminismus und dem alten Bild der Frau, das an mir zu kleben scheint, auch dann wenn ich es gar nicht will. Ich stehe zwischen Aufklärung und Unwissen, immer und immer wieder. Ich fühle mich oft verloren und einsam als Frau, gehöre nicht den klassischen Feministinnen an und auch nicht dem alten Bild einer Frau.
Ich stehe zwischen dem Wissen, frei zu sein und tun zu können, was ich will und der Realität, die mir nicht wirklich das Gefühl gibt, dass ich tun darf, was ich will, ohne sofort bewertet oder abgewertet zu werden. Immer wieder werde ich daran erinnert, dass ich eine Frau bin und wie diese zu sein hat oder hatte?
Es ist anstrengend einem Rollenbild zu entsprechen, dass so stark am Alten festhält und genauso stark in die neue Richtung drängt.
Und während die Definition sich langsam verändert, bleibt der Begriff derselbe.
Ich bin eine Frau.
Es wird Zeit eine eigene Definition zu finden und mir ihr Frieden zu schließen.
x Caro