Wie oft habe ich mir vorgenommen gesünder zu essen und bin (in meinen Augen) gescheitert. Wie oft habe ich mir vorgenommen abends zu schreiben, weil ich tagsüber nicht dazu kam. Und wie oft bin ich eingeschlafen und am nächsten Morgen wütend auf mich selbst wieder aufgewacht?
Zu oft.
Ich würde mir gerne glauben, was ich sage. Aber das tue ich nicht. Zu oft habe ich mich selbst enttäuscht. Zu oft habe ich etwas gesagt und etwas anderes getan. Zu oft habe ich mir etwas vorgenommen, um es dann nicht zu tun.
Ich weiß, dass du das anders siehst. Du glaubst an mich, du hast das von Anfang an getan. Aber auch dir glaube ich nicht, nicht wirklich. Ich warte nur darauf auch dich zu enttäuschen, genauso wie ich es bei mir getan habe.
Es tut gut zu hören, dass du an mich glaubst. Doch irgendwie ist es nicht dasselbe, als wenn ich selbst an mich glauben würden. Deine Worte verfliegen so schnell. Sie ergeben nur Sinn, wenn du sie mir immer und immer wieder sagen würdest und wahrscheinlich würden sie dann ihre Bedeutung verlieren.
Bei dir ist das anders. An dich zu glauben fällt mir leicht. Ich sehe deine Talente und Stärken, von denen es so unendlich viele gibt. Sie sind offensichtlich für mich. Wieso sprichst du so schlecht von dir selbst? Wie gerne würde ich mit dir tauschen. Ich beneide dich um deine Fähigkeiten. Ich lerne täglich von dir und deinem Umgang mit deinen Talenten. Wie du deine Talente nutzt, motiviert mich auch meine eigenen zu nutzen.
Ich sehe in deinen Augen, dass du nicht verstehst wovon ich spreche. Für dich sind deine Talente dein Alltag, dein Leben. Es sind die Dinge, die dir Freude bereiten und in denen du gut bist. Es sind auch die Dinge über die du selten nachdenkst. Sie passieren fast nebenbei, wie unterbewusst.
Ich sehe wie deine Mundwinkel zucken, wenn ich von dir und deinen Stärken schwärme. Wahrscheinlich glaubst auch du mir nicht. Du suchst nach deinen Schwachstellen, nach den Dingen, die andere noch besser können und vergleichst dich mit Menschen, die du gar nicht kennst. Du lachst und spielst meine Bewunderung runter, so als wären deine Talente nicht besonders beeindruckend, weil du noch nicht da bist, wo du gerne sein würdest. Dabei musst du das gar nicht. In meinen Augen bist du großartig, genauso wie du bist.
Ich kenne das Gefühl, meine Ziele nicht zu erreichen. Meine Ziele sind zu groß, zu abstrakt, dafür muss ich keinen Vision Board Kurs besuchen, das weiß ich selbst. Mich selbst zu sabotieren ist irgendwie zu meiner Routine geworden. Dieses Gefühl nicht genug zu sein, etwas nicht zu erreichen, Dinge zu sagen und doch nicht zu tun, das fühlt sich vertraut an. Es ist mein Normal geworden.
Es ist gar nicht so leicht aus diesem vertrauten Gefühl auszusteigen. Ich rede mir ein, das würde nur gehen, wenn ich egoistisch und rücksichtslos meine Ziele verfolgen würde. Das würde nur gehen, wenn ich weniger für dich und die Kinder da bin. Ich tue so als würde es in meinem Leben eher um andere als um mich selbst gehen. Und als wär das auch noch eine gute Eigenschaft von mir. Vielleicht liegt es daran, dass ich weiblich sozialisiert bin oder daran, dass ich harmoniesüchtig bin, wer weiß das schon so genau.
Aber sind wir mal ganz ehrlich. In welchem Leben geht es bitte eher um andere als um einen selbst? Alles was ich habe, bin ich.
Ich bin die Person, die mein Leben lebt. Ich stehe im Vordergrund meines Lebens ob ich das will oder nicht. Es geht allein um mich.
Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig als meine Ziele noch einmal zu überarbeiten. Sie machbar zu gestalten und mir ein bisschen mehr zuzutrauen, damit ich eines Tages, die Person bin, die das tut, was sie sagt und an sich selbst glaubt. Denn so eine Person wäre ich gerne.
Caro.
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Hier findest du mehr Infos zu den Postkarten. So könnte das dann aussehen. Warum ausgerechnet Schlangen und Pilze perfekt für den Start in ein neues Jahr sind erfährst du auch hier.
Dieser Glaubenssatz: Ich bin nicht gut genug., hat es einfach extrem in sich. Ich frage mich so oft, was kann man tun, um diesen zu überwinden. So vieles ausprobiert, Erfolge gehabt, diese wieder runtergespielt, es bleibt verrückt. Taucht dieser auf steht man plötzlich neben sich, schaut auf sich und glaubt sich plötzlich nicht mehr und dem Du auch nicht. Verrückt. Eine gute Fee mit ihrem Zauberstab, wäre an dieser Stelle angebracht. Andererseits, vielleicht halte ich daran fest, weil ich Angst habe, was passiert, wenn dieser Satz nicht mehr in mir ist, was kommt dann, was passiert dann?