ICH WILL GLÜCKLICHER SEIN
Ich will das Glück nicht immer wieder suchen müssen, um es dann wieder zu verlieren.
Ich bin aktuell auf der Suche nach dem Glück. Wieder einmal. Jedesmal, wenn ich denke, das Glück gefunden zu haben, verschwindet es wieder.
Wie es sich anfühlt glücklich zu sein und wie schnell es wieder verschwindet.
Das Flugzeug landete ruckartig, doch das war uns egal. Wir waren wieder zu Hause, auf Berliner Boden, auf dem wir wohnen. Obwohl es bereits spät am Abend war, war niemand müde. Wir waren überglücklich zurück in Deutschland zu sein. Die Kids liefen aufgeweckt ihrem Opa, der uns vom Flughafen abholte, in die Arme. Im Auto redeten sie, ohne Luft zu holen, von all den Erlebnissen aus dem Urlaub. Sie redeten so schnell, als wäre es ihr Ziel soviel wie möglich zu erzählen, solange ihre Erinnerungen noch frisch waren. Ich fühlte mich wohl und sicher in diesem Auto, dass uns nach Hause brachte. Die Kinder stritten immer noch darum, wer wann reden durfte. Ich schaute aus dem Fenster und spürte ein freudiges Kribbeln im Bauch als wir in unsere Straße einbogen.
Ich fühlte mich zu Hause.
Ich war glücklich.
Es war nicht das selbe Glück, das ich spüre, wenn die Sonne scheint, ich meinen Kaffee genieße oder der Duft von frisch gebackenem Brot das Haus durchflutet. Es war ein anderes Glück, viel tiefer, echter und allumfassender.
So aufregend der Urlaub mit drei kleinen Kindern auch war, nichts geht über das Gefühl nach Hause zu kommen, getragen zu werden, unterstützt zu werden von Menschen, die uns lieben und in bekannten Routinen und Umgebungen Halt zu finden. Ich genoß dieses Gefühl, saugte die Leichtigkeit auf und fühlte eine so innige Verbindung zu meinen Kindern und meinem Leben, dass es mir den Atmen raubte.
Ich dachte nicht einmal daran, dass dieses Gefühl wieder verschwinden würde, so sehr badete ich in ihm.
So vergingen die Tage. Nach einiger Zeit hatten wir unseren bekannten Alltag zurück. Der Urlaub verblasste und das angenehme Gefühl, dass gerade noch all mein Tun und Handeln bestimmte, verschwand.
Ich sah unseren Alltag nicht mehr durch die Urlaubsbrille, sah nicht mehr all das, was uns im Urlaub fehlte oder herausforderte. Ich fühlte mich nicht mehr unbesiegbar, so wie ich das tat, nachdem wir einen Flug mit drei kleinen Kindern gemeistert hatten. Stattdessen fühlte ich mich besiegt von meinem eigenen Alltag. Selbst die Tasse Kaffee, die ich in tiefster Dankbarkeit genoß, konnte meine Gefühle nicht ändern.