Ich freue mich riesig über jedes Abo und werde mein Bestes geben, euch ein einzigartiges Erlebnis mit diesem Newsletter zu schenken. Ich hoffe, du findest zwischen den Zeilen einige Antworten auf die Fragen, die du noch nicht in Worte fassen konntest.🤍
Wir verbringen überdurchschnittlich viel Zeit miteinander. Dafür haben wir uns vor Jahren entschieden und daran halten wir bis heute fest.
Wir trinken unseren Kaffee zusammen. Wir sitzen nebeneinander Laptop an Laptop. Wir bringen die Kinder gemeinsam in die Kita. Wir holen den Großen von der Schule ab. Wir gehen zusammen einkaufen. Wir lesen gemeinsam vor. Wir spielen gemeinsam mit unseren Kinder. Wir kochen zusammen.
Was hier zwischen den Zeilen verschwiegen wird ist, wieviel Streit, wieviel schlechte Laune, wieviele verschiedene Meinungen, wieviele unterschiedliche Gefühle und Gedanken in diesen gemeinsamen Aktionen täglich und zu jeder Zeit präsent sind und ausgehalten werden müssen.
Es sind nicht immer die Stunden mit den Kindern und/oder mit dir, in denen ich mich stark erfüllt fühle. Es sind nicht immer die gemeinsamen Morgende und Nachmittage, die meine Kreativität fördern. Es ist nicht immer die gemeinsame Zeit, die uns zu besseren Menschen macht oder die unser Leben einfacher macht. Manchmal fühle ich mich wohler, wenn niemand von euch in meiner Nähe ist. Dennoch verbringen wir einen Großteil des Tages und der Woche mit unseren Kindern oder auch zu zweit.
Heute gehen wir zu fünft in den Kopierladen, damit du deine Bachelorarbeit drucken und binden lassen kannst. Wir teilen diese Momente wohlwissend, dass es allein sehr wahrscheinlich entspannter wäre.
Die gemeinsame Zeit ist uns wichtig und dafür muss es doch einen ziemlich guten Grund geben, der all das rechtfertigt. Oder?
Denn wenn ich ehrlich darüber nachdenke, würde ich sogar so weit gehen und sagen, ich fühle mich nicht immer am wohlsten in deiner Gegenwart oder in der Gegenwart der Kinder.
Wenn du in meiner Nähe bist, schwappen deine Gefühle auf mich über, ob du das willst oder nicht. Manchmal ist das aufregend und motivierend. Doch manchmal kann das an meinen Nerven zehren und meine Laune in den Keller ziehen, obwohl sie anfangs noch gut war. Du nimmst sehr viel Raum in meinen Gedanken und Gefühlen ein, auch wenn du das vielleicht gar nicht möchtest. Du bist so präsent in meinem Leben, dass ich manchmal nicht mehr weiß, ob ich die Dinge tue, weil ich das so wollte oder ob du das so wolltest. Vielleicht geht es dir ähnlich.
Wenn du in meiner Nähe bist, bin ich jemand anderes und das ist nichts Schlechtes. Es ist nicht so, dass ich mich verstelle oder in eine andere Rolle schlüpfe, es ist eher so, dass ich zu einem Teil von dir werde und du zu einem Teil von mir und Charakterzüge und Gefühle auf den anderen überschwappen. Das kann manchmal sehr schön sein und manchmal ist es belastend. Doch das ist irgendwie der Deal, den wir vor Jahren eingegangen sind. Das ist Beziehung, wie wir sie leben. Wir lernen damit umzugehen.
Mir ist meine Kraft in unserer Beziehung durchaus bewusst. Ich weiß, dass ich dich zu einem besseren Menschen machen kann, wenn ich das will. Doch es gibt auch Tage an denen ich dich mit runterziehe in einen schwarzen wütenden Tunnel aus dem nur ich uns noch herausholen kann. Du bist dir deiner Kraft vielleicht nicht so bewusst doch auch du hast diese Gabe. Menschen an deiner Seite fühlen sich richtig, egal wie sie sind, sie lernen ihr Leben zu genießen, das Gute zu sehen und fühlen sich von dir gesehen und verstanden. Doch an schlechten Tagen, kann die Verbitterung die du manchmal in deinem Herzen trägst sich auch in andere Herzen schleichen. Wir sind wie Medaillen mit zwei Seiten. Wer die eine Seite haben will, darf lernen auch mit der anderen zu leben.
Zu fünft betreten wir den Kopierladen. Ich bin aufs Schlimmste vorbereitet. Ich bin gewappnet für die Lautstärke und den Wirbelwind, den unsere Jungs unabsichtlich in jeden Laden mitbringen. Doch wir werden von einer Spielecke überrascht, die sofort die Aufmerksamkeit der Kids einfängt und sie bis zum Ende beschäftigt hält.
Mit drei gebundenen Ausgaben deiner Bachelorarbeit verlassen wir den Kopierladen. Die Kids wollen ein Eis. Sie rennen die Straße entlang. Die ersten starken Sonnenstrahlen dieses Jahres scheinen durch ihre Sandalen hindurch auf ihre nackten Füße. Sie drehen sich um und warten darauf, dass wir das Eis absegnen. Ich schaue fragend zu dir rüber. Und da fällt es mir auf. Irgendwas hat sich verändert. Ich kann es nicht beschreiben. Du lässt dich von der Freude der Kids anstecken oder ist es andersherum? Schwappt gerade deine Freude und Erleichterung auf uns über? Egal woher es kommt. Das Gefühl ist überragend. Ich könnte für immer in diesem Gefühl baden. Ich fühle den Sommeranfang, die Leichtigkeit, die Freude, die Liebe und Dankbarkeit dieser Familie.
Ich liebe diese Seite der Medaille und nehme die andere dafür gerne in Kauf.
Danke, dass wir ein Teil deines Erfolges sein dürfen.
Carolin.
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Was für eine Freude für einander und so viel Liebe. Es ist vollbracht und alle fühlen das Glück. So fühlt sich Familie und Liebe an…