Mein eigenes Gedankenkarussel hindert mich daran mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich denke zu viel nach. Anstatt mich auszuprobieren versuche ich alles in meinem Kopf durchzuspielen, damit nichts schief laufen kann. Das Ergebnis von diesem Lied ist, dass ich mich oft erst gar nicht von der Stelle bewege und immer frustrierter und unglücklicher werde.
Mit dem anstehenden Frühling, habe ich das starke Bedürfnis auszumisten, Altes hinter mir zu lassen und Neues zu beginnen. Der Mood Letter ist eine digitale Ausmistaktion von Gedanken und Gefühle, die mich zurück halten.
Du wirst kein mutigerer oder entspannterer Mensch, wenn du diesen Mood Letter liest aber vielleicht lernst du dich und deine eigenen Gedanken ein kleines Stückchen besser kennen.
Wir probieren das Format gemeinsam aus und schauen, was es mit uns macht. Was sagst du? Ich finde es erstmal cool und werde mich hier ein wenig austoben.
Sag mir gerne was du von dem Format hälst. Du kannst mir immer auf meine Mails antworten. Ich freue mich jedesmal riesig über eure Antworten, egal ob per Mail, Instagram, persönlich oder als Kommentar.
MOOD LETTER No. 1
Wie schwer ist es bitte sich zu entschuldigen?
Wie oft ärgere ich mich darüber, in einer bestimmten Situation nicht genau das gesagt zu haben, was ich eigentlich sagen wollte. Die guten Argumente fallen mir immer erst im Nachhinein ein. Manchmal fallen sie mir auch in der Situation ein aber bis mein Kopf einen Satz formuliert hat, ist die Situation auch schon wieder vorbei. Manchmal fällt es mir auch einfach schwer meine eigene Meinung laut auszusprechen. Aber in der Regel komme ich einfach nicht dazu, weil mein Kopf einfriert und erst später wieder auftaut.
Doch diesmal war es anders. Die Worte, die ich sagen wollte kamen auf Knopfdruck. Ich war von mir und meiner Schlagfertig so überrascht, dass mich weitere Sätze überrumpelten, bis alles gesagt war, was ich dachte. Das Gefühl danach? Schlecht. Endlich hatte ich genau das gesagt, was ich sagen wollte und ich fühlte mich nicht unbedingt besser. Das lag nicht daran was ich gesagt hatte sondern eher wie ich es gesagt hatte.
Das war die andere Seite. Nicht ich hatte gesprochen, meine Gefühle hatten mich übermannt und das Steuer übernommen. Kein schönes Gefühl. Ich ärgere mich über mich selbst, verfluche die Situation, schließlich hätte ich einfach zwei Sekunden früher oder später kommen können und sicherlich wäre eine Menge anders gelaufen.
Das Gefühl danach war unerträglich. Alles was ich wollte, war mich zu entschuldigen, meine Worte zurück zu nehmen, die Situation aus der Welt zu schaffen, um endlich wieder gemocht zu werden.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Blitz. Ich verlange es nicht einmal von meinen Kindern das Wort “Entschuldigung” zu sagen außer sie meinen es wirklich ernst und wollen es sagen aber von mir selbst erwartete ich es. Ich benutze das Wort, um Dinge aus der Welt zu schaffen und wieder die Harmonie herzustellen auch wenn das bedeutete, dass ich die Worte zurück nahm, die ich so meinte oder ihnen die Kraft raus nahm.
3 Gründe, warum ich mich entschuldige:
Ich will die Harmonie wieder herstellen und kann die angespannte Stimmung nicht ertragen.
Ich will gemocht werden und nehme Worte zurück, obwohl ich sie so gemeint habe.
Ich erwarte ein bestimmtes Ergebnis nach meiner Entschuldigung.
Diesmal entschuldigte ich mich anders; aufrichtiger und ohne meine eigene Meinung zu verwässern. Das tat gut und dennoch hängen jetzt die laut ausgesprochenen, unterschiedlichen Meinungen in der Luft und das ist immer noch unangenehm.
Aktuelles
Falls du die Selbstvertrauen Challenge verpasst hast oder nicht die Zeit hattest teilzunehmen, schau sie dir hier gerne an. Wir haben zum Beispiel über Entscheidungen gesprochen und darüber, ob es welche gibt, die du bereust. Hier kommst du zu der Audio.
Wenn es dir genauso schwer fällt, wie mir, zu meditieren, habe ich hier etwas für dich. Als zahlendes Mitglied bekommst du alle meine Ausmalvorlagen im PDF Format. Dabei geht es nicht darum richtig malen zu können sondern darum wie es sich anfühlt kreativ zu sein und einfach mal loszulassen.
In den beiden letzten Artikeln ging es um das Thema Frausein und Mutter werden. Wie entscheide ich mich für ein weiteres Kind oder wie entscheide ich mich dagegen?
Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass mein Leben aus Höhen und Tiefen besteht.
Ich stehe morgens auf und habe schlechte Laune, warum weiß ich nicht. Ehrlich gesagt merke ich nicht einmal, dass ich schlecht gelaunt bin, würde meine Familie mich nicht darauf aufmerksam machen. Ich fühle mich schwach und ausgelaugt, die schlechte Laune ist das logische Beiwerk. Jede Kleinigkeit bringt mein Fass zum überlaufen. Ein Kommentar, eine Aufforderung und sogar eine nett gemeinte Frage bringt mich zur Weißglut.
Ich öffne mein Laptop und starre auf den Bildschirm. Drei Stunden später starre ich immer noch. Am Ende des Tages habe ich kein einziges nettes Wort für mich übrig. Ich habe meine To-Dos nicht geschafft, die Kinder angeschrien und es nicht einmal geschafft, etwas vernünftiges zu Essen. An diesen Tagen fühle ich mich schwach und fehl am Platz. Liegt es an mir? Bin ich faul und unmotiviert oder warum kehren diese Null-Tage im regelmäßigen Abstand immer wieder?
Am Ende des Tages schaue ich mir den Bücherstapel neben mir an, mit all den Produktivitätstipps, die ich einfach nicht zu beherrschen scheine, ich schaue YouTube Videos und frage mich, wie ich zu dieser strukturierten und produktiven Person werden kann? Ich versuche mit aller Kraft etwas an MIR, etwas an meiner Energie zu ändern. Heute weiß ich: das geht nicht.
In einer Zeit in der ich alles sein kann und ich meine Persönlichkeit immer wieder weiter entwickeln kann und darf, fällt es mir schwer zu begreifen, wo ich mich verändern kann und wo nicht.
Wo darf ich, anstatt mich zu verändern (verbessern?), anfangen mich selbst zu lieben und zu akzeptieren, so wie ich bin?
Wo darf ich mich liebevoll begleiten anstatt mich zu verurteilen und zu vergleichen?
Wie ging es dir die letzten Tage?
Welche Gedanken und Gefühle sind bei dir aktuell präsent?
Kannst du dich akzeptieren und lieb zu dir sein, einfach weil du so bist, wie du bist?
Teile deine Gedanken mit mir und der Durchgestrichen Community in den Kommentaren.
x Caro
Kenne ich nur zu sehr. Ich hatte gestern auch schon wieder ein so lähmendes Gedankenkarrussel, dass ich am Ende des Tages von mir selber total gestresst war🙈 Ich überdenke alles anstatt einfach mal loszugehen und zu schauen, was passiert. Obwohl es dann wieder Dinge gibt, da gehe ich los, weil ich richtig Bock drauf habe. Ist alles verrückt manchmal😁